Die Lokomotive

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Ich erinnere mich dass, als ich noch sehr jung war d.h. als ich acht Jahre alt war, ich nicht das beliebteste dennoch, das sorgvollste und respektvollste Kind war – dies war auch der Grund, warum ich mich mit meinen Eltern gut verstand. Ich wurde in einer Familie mit sieben Kinder geboren, drei Buben und vier Mädchen. Für eine europäische Familie sind sieben Kinder bereits sehr viel, aber für eine afrikanische Familie es sind nicht so viel, weil es Familien mit zehn bzw. vierzehn Kinder gibt. Mit sieben Kinder ist es nicht einfach, weil jedes Kind versorgt werden muss und meine Eltern nicht viel Geld hatten. Wenn Weihnachten vor der Tür stand und jedes Kind ein Geschenk brauchte oder auch vor Schulbeginn war es ein echtes Problem. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Schultag. Es war genau 6.30 Uhr als meine Mutter mich aufweckte und der Unterricht um 8.00 Uhr begann. In der Nacht davor hatte ich nicht schlafen können, weil ich sehr nervös war. Während dem ganzen Schuljahr hatte ich beobachtet, dass die anderen Schüler besser gekleidet waren als ich. Aber diese Tatsache störte mich nicht so sehr, weil ich in den späteren Jahren verstand, dass meine Eltern nicht genug Geld hatten, um unsere Vorstellungen zu erfüllen. Das einzige was mich traurig machte, war zu sehen, dass mein Vater andere Frauen außer Haus hatte und wie meine Mutter darunter litt. Es gab Zeiten, wo wir länger als zwei Wochen mit unserer Mutter allein zuhause verbrachten und als er zurück nach hause kam freuten wir uns, ihn wieder zu sehen. In den Ferien fuhr ich gern zu meinem Onkel, der in Ngaoumdé wohnte. Es ist eine Provinz in Nord Kamerun und sehr oft reiste ich im Schlafwagen. Die Züge in Kamerun sind nicht so modern wie jene in Österreich. Sie können es auf das Foto feststellen. Meine Eltern waren nicht reich, aber ich wurde von ihnen gut erzogen und deshalb bin ich stolz auf sie.
 

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