Meine 24 Stunden

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Es war 4h 30, Ich hatte gerade geträumt, dass ich noch bei mir zu Hause war mit meiner Mutter. Als ich plötzlich aufwachte wurde es mir klar, dass es nur einen Traum war und, dass ich weder daheim noch mit meiner Mutter war. Es fiel mir schwer noch mal ein zu schlafen.

Mein Wecker läutete um 5h30 und obwohl ich daran gewöhnt bin früh aufzustehen blieb ich eine Weile im Bett.

In meiner Heimat, steht man früh auf genau so wie hier in Österreich und bereitet sich auf eigene Tätigkeiten vor.

Ich ging aus dem Bett um 6h00, zog ich mich an und ging laufen auf dem Fußballspielfeld, das neben meinem Haus liegt.

Bei mir zu Hause ist die durchschnittliche Lebenserwartung von 50 bis 60 Jahren im Gegenteil zu Österreich bzw. zu Europa. Der Grund dafür ist, glaube ich, dass man in Europa viel mehr Sport macht.

Um 6h30 nahm ich meine Dusche, habe mich angezogen und ging danach frühstücken in der Küche (Eier, Milch, Butter, Brot, Marmelade…).

Das übliche Frühstück bei mir zu Hause besteht aus Brei und Krapfen.

Nach dem Frühstück holte ich meine Tasche und ging auf der Strasse um auf dem Bus zu warten. Für mich ist die Ausbildung von unersetzlicher Bedeutung im Leben jedes Mensches.
In meiner Heimat ist Schule keine Pflicht. Die Eltern müssen dafür sorgen, dass ihre Kinder zur Schule gehen. Sie müssen versuchen ihren Kindern zu erklären wie wichtig die Schule ist und somit leisten sie ihren Beitrag im Kampf gegen Analphabetentum.
Meiner Meinung nach sollte Schule eine Pflicht sein.

Als Schule aus war um 15h00, ging ich mit ein Paar Freunde ins Kaffeehaus. Als ich mich hinsetze habe ich bemerkt wie eine Frau mich ansah für eine lange Zeit. Bevor sie nach Hause ging, kam sie zu mir und sagte zu mir: scheiße Neger!
Ich tat als ob ich nichts gehört hätte, aber ich war innerlich verletzt und dachte sofort an meiner Heimat. Ich verabschiedete mich von meinen Freunden, die sehr wütend auf diese Frau waren, und ging nach Hause.

Später an diesem Dienstag im Jänner ging ich nach Mariatrost um meine Freunde zu besuchen. Ich traf einen alten Herrn (um die 70), der auch auf dem Mariatrost Berg ging. Als es plötzlich anfing zu regnen, versuchte er erfolglos Autos zu stoppen. Ich habe ihm dann angeboten mit ihm mein Regenschirm zu teilen, und er akzeptierte dankend. Ich habe ihm bis zu Hause begleitet und als ich mich verabschiedete und weiter gehen wollte zog er aus seiner Tasche 1000 Schilling und gab sie mir! Zu erst wollte ich sein Geld nicht annehmen aber da er darauf bestand nahm ich es, bedankte mich und ging weiter.

Um 18h00 saß ich vor meinem Fernseher und sah einen österreichischen Film indem die Leute gerade gegessen hatten. Das essen war aber nicht sehr appetitlich und ich merkte, dass man in Österreich viel Fett isst.

Jedes Mal wenn ich einkaufen gehe, achte ich darauf, vielmehr Gemüse zu kaufen, weil es meiner Meinung nach gesunder ist.

In diesem Film waren aber auch sehr hübsche Frauen, die mich zum träumen brachte. Einer von ihnen hat geheiratet und das machte mich an sehr, weil das genau die Art von Frauen ist die mich sehr anziehen!
Ich habe viele Frauen getroffen, die mich interessiert haben aber ich mich nie getraut sie anzusprechen, da ich noch nicht sehr gut Deutsch sprechen konnte!

In meiner Heimat, wenn einen Mann eine Frau heiraten will muss er sie zu erst dotieren. Er muss zu erst eine Absprache mit den Eltern und Verwandten der Frauen treffen was die Dotation angeht. Die Eltern und Verwandten machen dann eine List von allen Sachen die sie verlangen für ihre Tochter und geben dem Mann einen genauen Tag an dem er die ganzen Sachen mitbringen soll. An diesem Tag treffen sich alle Familienmitglieder der Frau und der Mann (zukünftiger Schwiegersohn) muss seine Dotation (alle von der Familie verlangte Sachen) präsentieren. An diesem Tag wird ein spezielles Gericht für den Mann gekocht: Huhn (symbolisiert Kraft und Segen) und zum trinken werden Rot- und Palmwein serviert.
Während der Hochzeitsfeier werden auch Ritualen durchgeführt. Alle beteiligten Volksstämme müssen das Brautpaar segnen in dem sie ihre Hände auf dem Kopf des Brautpaars legen. Vor der Hochzeit darf der Bräutigam seine Braut nicht sehen!
Die Feier findet üblicherweise bei der Familie der Braut. Es ist so auch eine Gelegenheit für sie sich von ihrer Familie zu verabschieden.

Es gibt Zeiten an den ich sehr stark Sehnsucht nach meiner Mutter habe. Der Grund ist, dass ich es vermisse von der Schule zu kommen und tolles essen auf dem Tisch zu finden, so wie es üblich war zu Hause. Jetzt wo wir sehr weit voneinander entfernt sind, muss ich alles allein machen: kochen, einkaufen, waschen, … ich muss zugeben, dass es mir am Anfang peinlich war, weil ich so was noch nie gemacht hatte zu Hause denn meine Mutter tat aller für mich. Aber ich habe mich daran gewöhnt und es ist auch gut so, denn ich bin groß genug.

Was mich sehr gut gefallen hat in dem Film war zu sehen wie der Ehemann seiner Frau bei allem geholfen hat. Das ist total anders als bei mir, denn in meiner Heimat erledigen Frauen Hausarbeit alleine. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich noch 10 Jahre alt war, dass meine Mutter alles gemacht hat ohne Hilfe von meinem Vater. Sie stand immer früh auf (um 5h00) bereitete das Frühstück, putze das Hause dann Kochte. Sie war in vollem Arbeitseinsatz den ganzen Tag. Mir tat es weh sie bei so viel Arbeit zu zusehen, und ich weinte auch manchmal aber ich habe es ihr nie gezeigt.

Gegen 20h00 ging der film zu Ende und ich dachte daran meine Hausaufgaben zu machen aber ich hatte Kopfschmerzen und Fieber. Da dachte ich noch mal an meiner Mutter. Jedes Mal, wenn ich mich nicht gut fühlte, ging sie im Wald um Kräuter zu sammeln, die sie dann mit Wasser kochte. Sobald ich das trank ging es mir besser!

Es war schon 22h00 als ich mich entschied ins Bett zu gehen, denn bei uns sagt man, dass „die Welt den Frühaufstehern gehört“!

Das waren meine 24 Stunden!


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